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Donnerstag, 22. März 2012
Ich habe Mit-Krebs
mikr, 20:00h
Gibt es eine Krankheit, die angehörig sein beschreibt? Ich habe jetzt nicht gesucht, aber für mich habe ich Mit-Krebs. Oder Co-Krebs? Jedenfalls bestimmt die Krebserkrankung meines Mannes mein Leben mit.
Wer ihn nicht kennt, kann es nicht sehen. Wer ihn lange kennt, sieht das schmale Gesicht, die dunklen Augenränder, den langsamen Gang, wundert sich, dass er nicht Auto fährt, oder Fahrrad. Er geht wie ein alter Mann zum Bus, zum Einkaufen, lächelt milde und klagt nicht. Er weint nicht, wenn ihn die, die es wissen, nach seinem Befinden fragen. Jedenfalls nicht im öffentlichen Raum.
Er ist Mitte 50.
Bis vor 6 Wochen gab es Hoffnung. Mit jedem neuen Medikament schwankend, zögernd. Dann kamen die Schmerzen. Doch, fast überraschend und innerhalb von 10 Minuten heftig. Seither ist es anders. Es war sowieso schon anders seit dem 23. Dezember vor 2 Jahren und morgen 3 Monaten. Oder seit dem 21. Januar vor 2 Jahren, dem Tag der Operation. Aber es kann tatsächlich noch anders werden und sicher noch veränderter sein. Ich wil es gar nicht so genau wissen, oder doch? Nutzt es ihm, kann ich damit erleichtern?
Eigentlich hatte er immer beiläufig Schmerzen. Ein Tag ohne war ein guter. Kopfschmerzen beherrschten die Jugend, die Krampfadern im Sommer und wie war das mit dem Bandscheibenschaden? Der Krebs gab sich erst schmerzlos, täuschte an und wiegte ihn in lauernder Sicherheit. Ab und zu ein Stich und ein dumpfer Ansatz, mir nicht erzählt. Aber auszuhalten. Das war schlimm. Die Ärzte und ich reden auf ihn ein, es seinzulassen, das Aushalten. Der Blick und das Gesicht deuten die Kapitulation vor dem Unausweichlichen an. Der Krebs lebt jetzt mit ihm und liegt in der Bettritze. Jetzt sehe ich nicht mehr nur die Narbe am Bauch, auch die Narben auf dem Gesicht und im Gemüt.
Wer ihn nicht kennt, kann es nicht sehen. Wer ihn lange kennt, sieht das schmale Gesicht, die dunklen Augenränder, den langsamen Gang, wundert sich, dass er nicht Auto fährt, oder Fahrrad. Er geht wie ein alter Mann zum Bus, zum Einkaufen, lächelt milde und klagt nicht. Er weint nicht, wenn ihn die, die es wissen, nach seinem Befinden fragen. Jedenfalls nicht im öffentlichen Raum.
Er ist Mitte 50.
Bis vor 6 Wochen gab es Hoffnung. Mit jedem neuen Medikament schwankend, zögernd. Dann kamen die Schmerzen. Doch, fast überraschend und innerhalb von 10 Minuten heftig. Seither ist es anders. Es war sowieso schon anders seit dem 23. Dezember vor 2 Jahren und morgen 3 Monaten. Oder seit dem 21. Januar vor 2 Jahren, dem Tag der Operation. Aber es kann tatsächlich noch anders werden und sicher noch veränderter sein. Ich wil es gar nicht so genau wissen, oder doch? Nutzt es ihm, kann ich damit erleichtern?
Eigentlich hatte er immer beiläufig Schmerzen. Ein Tag ohne war ein guter. Kopfschmerzen beherrschten die Jugend, die Krampfadern im Sommer und wie war das mit dem Bandscheibenschaden? Der Krebs gab sich erst schmerzlos, täuschte an und wiegte ihn in lauernder Sicherheit. Ab und zu ein Stich und ein dumpfer Ansatz, mir nicht erzählt. Aber auszuhalten. Das war schlimm. Die Ärzte und ich reden auf ihn ein, es seinzulassen, das Aushalten. Der Blick und das Gesicht deuten die Kapitulation vor dem Unausweichlichen an. Der Krebs lebt jetzt mit ihm und liegt in der Bettritze. Jetzt sehe ich nicht mehr nur die Narbe am Bauch, auch die Narben auf dem Gesicht und im Gemüt.
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